Vielleicht ist euch aufgefallen, dass bis vorhin heut noch nicht besonders viele Posts von uns kamen. Dahinter steht eine Story, die so unglaublich ist wie sie uns auch Nerven gekostet hat. Und genau das will ich mir jetzt mal von der Seele schreiben und euch daran teilhaben lassen. Zahnbürste dabei? XD
Das ganze fing heute mittag an, als wir aus dem Dorf wiederkamen, wo wir eine Geburtstagskarte klargemacht haben. Yuni meinte plötzlich: "Ich hab irgendwie Bock, heut mittag irgendwo lecker Schnitzel zu essen!" Darauf ich: "Klar, wir suchen uns gleich mal ein nettes Restaurant." Und so machten wir uns um 12:30 Uhr auf den Weg, den Ort unseres Mittagessens zu finden. Hätten wir bloss ansatzweise geahnt, worauf wir uns dabei einlassen, ich hätte zuhause selber gekocht!
Zunächst gingen wir zu einer Adresse, die etwa eine halbe Stunde Fussweg von unserer Wohnung entfernt liegt, und von der wir uns ein leckeres Wiener Schnitzel versprachen. Pustekuchen! Mittags geschlossen. Unsere Suche führte uns quer durch die City, vorbei an weiteren geschlossenen Restaurants, offenen Dönerbuden und Pizzerien, bis wir einen sehr hochgestochenen Laden fanden, der doch tatsächlich offen hatte. Das Schild mit seinem Angebot eines Drei-Gänge-Menüs für schlappe 38 Euro pro Nase (plus 'korrospondierenden' Weinen für nochmal 12) machte uns zwar stutzig, aber der Hunger liess und trotzdem beschwingt die Tür aufstossen. Die direkte Frage nach einem Wiener Schnitzel beantwortete die freundliche Dame mit einem dezent verwirrt schiefgelegten Kopf und der Aussage: "Tut mir leid, Schnitzel haben wir nur abends, möchtet ihr vielleicht Lamm-Carree?" Unser Gedanke: Sollte man nicht gerade Mittags Schnitzel anbieten? Egal, wir verliessen das Etablissement und suchten weiter die Altstadt ab, leider mit sehr mässigem Erfolg. Da sich nach über einer Stunde jedoch langsam der Trotz in uns regte, dachten wir gar nicht daran, eine Pizza zu essen und damit von unserem Plan abzuweichen; Es sollte verdammt nochmal ein Schnitzel in einem Restaurant sein! Schliesslich hatten wir uns extra gescheite Klamotten angezogen, da kommt der Weg in die örtliche Frittenschleuder für uns gar nicht in Frage!
Unsere Optionen ins unserem Teil der Doppelstadt waren abgehakt, somit blieb uns nur der Weg ins Ausland, meiner doppelten Staatsbürgerschaft sei dank kamen wir auch ohne Kontrolle über die Grenze. Auf dem Weg machten wir nochmal einen kleinen Schlenker, mittlerweile war es 13:45 Uhr und wir dann doch etwas durstig. Unsere erste Einkehr beim Lidl lief in dieser Hinsicht jedoch nicht so erfreulich. Wir brauchten einige Minuten, uns jeder eine Halbliterflasche Marken-Verarschung auszusuchen, nur damit unser Blick auf ein Schild fiel mit der Aufschrift: "KEIN VERKAUF VON EINZELFLASCHEN!" Auf dem Weg nach draussen gab es dann kostenlos noch die Erkenntnis, dass man von jedem erstmal wie ein Ladendieb angeschaut wird, wenn man mal nichts kauft. Nebenan im High-Fidelity-Supermarkt kostete zwar alles im Getränkebereich, den wir dank Umbau auch erst nach einer halben Ewigkeit fanden, das Doppelte, dafür gabs auch einzelne Flaschen. Also eigentlich zwei Drittel gespart, oder auch nicht...
Also weiter in meine ehemalige Heimat und unser jetziges Mittagessenziel. Nach wenigen Metern auf der Verbindungsstrasse beider Terretorien kamen wir an ein Restaurant, das sich wohl Bürger beider Länder anbieten wollte. Allerdings leider erst ab 15:30, essen die Leute heutzutage kein Mittag mehr? Gegenüber dann ein Lichtblick, ein Imbiss in einer ehemaligen Tankstelle! Mein Flehen ob meines Magenknurrens wurde von Yunalesca dann allerdings grösszugig überhört und mit weiterem Ziehen beantwortet; Es sollte verdammt nochmal ein Restaurant sein!
In der zweiten Innenstadt unseres Ortes kam uns dann definitiv eine Erkenntnis: Kneipen haben wir ohne Ende, aber nirgendwo gibt es etwas zu essen! Ein Freund, den wir zufällig trafen, gab uns dann einen Tip, wo man nachmittags noch ein Schnitzel bekommen sollte. Auf dem Weg dorthin fielen wir spontan in ein weiteres geöffnetes Edelrestaurant ein, wo man uns freundlich darauf hinwies, dass wir ein paar Minuten zu spät für die Mittagskarte kamen und man jetzt keine Schnitzel mehr anbieten würde. Man verwies und allerdings auf den Schwesterbetrieb zwei Strassen weiter, der - wer hätte es gedacht? - geschlossen war! Nach einer weiteren Oddysse vorbei an Pizzerien, geschlossenen Gasthäusern und einem Resraurant, das überraschenderweise jetzt ein Feinkostladen ist, kamen wir an dem Tipp unseres Freundes an, der sich allerdings als Döner-Imbiss entpuppte, in dem man zufällig auch Schnitzel bekam. Nichts da, dachten wir uns, es sollte verdammt nochmal ein Restaurant sein! So führte uns unser Weg vorbei an 2 weiteren Pizzerien, einer offenen (!) Kneipe, aber einem weiteren geschlossenen Restaurant zu unserer aller-, allerletzten Option am Sportplatz gegenüber des Freibads. Na gut, dachten wir uns, die Freibad-Saison ist noch nicht zuende, da würde es uns wundern, wenn die sich das Mittagsgeschäft entgehen lassen. Haha, falsch gedacht, Freibad offen, Restaurant zu.
Da es mittlerweile 15:00 Uhr war und es sowieso keine weiteren abklapperbaren Restaurants gab, beschlossen wir uns, noch einmal auf dem Rückweg bei dem Restaurant auf der Grenzen vorbeizuschauen. Als wir dort ankamen, stand auch tatsächlich die Tür offen, als wir allerdings hineingingen, fielen uns sofort viele, viele Kaffeegedecke auf, um genau zu sein stand jeder Tisch voll davon. Auf unser Nachfragen eröffnete man uns, dass in wenigen Minuten eine Beerdigungsgesellschaft kommt! Hat man Töne? Hätte der Typ sich nicht nen anderen Tag aussuchen können? Letztenendes haben wir unser Schnitzel dann doch in dem Ex-Tankstellen-Imbiss gegessen...
Als wir schliesslich wieder zuhause waren, war es 17:00 Uhr, also hat die Quest nach unserem Schnitzel sage und schreibe 4 1/2 Stunden gedauert!
Das wollte ich nur mal losgeworden sein XD
_________________ Macht euch nicht verrückt, wir kommen eh nicht lebend aus der Sache raus...
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